In ihrem Zeughaus verwahrte die freie Reichsstadt Schweinfurt
ihr ,Rüstzeug" - die zur Verteidigung nötigen Waffen und Geräte:
Kanonen, Mörser und Hakenbüchsen nebst Kugeln und Bomben,
Schwerter, Armbrüste und Spieße, Sturmhauben und Harnische,
aber auch Zelte und Hebezeug - zuletzt sogar die Feuerspritzen.
Dem zweiten Stadtverderben fiel im Jahr 1554 auch die Rossmühle
auf dem Zeughausplatz zum Opfer. Erst 35 Jahre später entschloss
sich die Stadt Schweinfurt zum Abbruch der ausgebrannten Ruine.
An ihrer Stelle entstand in den Jahren 1589 bis 1591 das Zeughaus.
Das mächtige Renaissancegebäude mit seinen beiden Schweifgiebeln,
dem achteckigen Treppenturm und dem schiefergedeckten Satteldach
zeugte vom Wohlstand der Reichsstadt am Ende des 16. Jahrhunderts.
Das Kaiserwappen am Turm signalisierte stolz die Reichsfreiheit.
Im Inneren bildeten die drei Hauptgeschosse große und offene Hallen,
in denen Waffen und Rüstzeug gelagert werden konnte. Schwere Kanonen
standen im Erdgeschoss, weshalb auf einen Keller verzichtet wurde.
Die Aufsicht vor Ort oblag einem Zeugwart, der als Waffenspezialist
oft zugleich auch Büchsen-
und Armbrustmacher oder Feuerwerker war.
An den Wochenenden lehrte er den Schweinfurter Bürgern das Schießen.
Bis zum Jahr 1798 diente das Zeughaus seinem ursprünglichen Zweck,
dann zwangen Schulden die Stadt zur Versteigerung ihres Arsenals.
Kurz darauf rückten bayerische Soldaten in Schweinfurt ein und
nutzten das Zeughaus bis 1823 als Kaserne. Drei Jahre später erwarb
der Schweinfurter Fabrikant Wilhelm Sattler das leerstehende Gebäude.
Es diente ihm als Lager, später richtete er eine Dampffarbmühle ein.
1935 verkaufte die Wilhelm Sattler AG das untervermietete Zeughaus
an den Zeitungsverleger Hans Helferich, der es in Stand setzen ließ
und von 1940 an dort das "Schweinfurter Tagblatt" produzierte.
The Armoury - municipal weapons store
After the destruction of the medieval horse mill, between 1589 and 1590 the Free Imperial
City of Schweinfurt built a magnificent armoury in the Renaissance style in its place. For
around 250 years this was where the citizens kept all of the weapons and ammunition needed
to defend their city in the event of an attack. In the 19th century the building served
temporarily as a barrack, but was soon sold to an industrialist who installed a steam-powered
mill in it to manufacture paint. Between 1940 and 2010 the historical armoury was home to
Schweinfurt's local newspaper, then it was acquired by
the municipal authorities. Today the
restored monument accommodates a "House of the Family".
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